AUSBILDUNG. MEHRWERT INKLUSIVE
#INKLUSIONUNTERNEHMEN bieten vielfältige Ausbildungs- und Karrierechancen für Menschen mit und ohne Behinderung. Ob Gartenlandschaftsbau, Handel oder IT, es gibt sie in fast allen Berufsfeldern. Ihre Besonderheit: In Inklusionsunternehmen arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen – gleichberechtigt und inklusiv. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt und echte Vielfalt wird gelebt.
Dieses Informationsportal richtet sich an Ausbildungsinteressierte, die mehr über die Möglichkeit einer Ausbildung in einem Inklusionsunternehmen erfahren wollen, und Inklusionsunternehmer*innen, die die Ausbildung in ihrem Betrieb stärken möchten.
Ausbildung in einem Inklusionsunternehmen
Lass Dich inspirieren
Lass dich inspirieren
Du bist auf der Suche nach Deiner Ausbildung? Du suchst einen Betrieb, der mehr zu bieten hat? Mehr Vielfalt, mehr Menschlichkeit, mehr Miteinander? Dann könnte eine Ausbildung in einem Inklusionsunternehmen genau das richtige für Dich sein!
In unserem Magazin findest Du viele Infos und erhältst tolle Einblicke!
Lass Dich durch unseren Film „Ausbildung in einem Inklusionsunternehmen“ inspirieren. Den Film gibt es auch mit Gebärdensprache.
Erfahre mehr über Inklusionsunternehmen in unserem Film „Inklusionsunternehmen kurz erklärt“.
Ausbildung in einem Inklusionsunternehmen
Ein Praxisbericht
Ein Praxisbericht
Die Auszubildende
Sofia hat ihr Ziel klar vor Augen. Aktuell befindet sich die 18-Jährige im zweiten Ausbildungsjahr zur Verkäuferin. Sobald sie ihren Abschluss in der Tasche hat, will sie sich zur Kauffrau im Einzelhandel weiterbilden lassen.
Ihre Ausbildung macht sie in der Filiale Nahkauf Lorsch des Inklusionsunternehmens aqb. Gestartet ist sie mit einem Praktikum. So konnte sie sich im Berufsfeld der Verkäuferin ausprobieren und herausfinden, ob der Betrieb zu ihr passt.
Sofia hat eine Lernbehinderung. Um die Ausbildung in ihrem Tempo machen zu können, hat sie sie um ein Jahr verlängert. Zusätzliche Unterstützung erhält sie bei Bedarf von ihrem Integrationsfachdienst (IFD), der unter anderem Nachhilfe für sie organisiert.
Auch das gute Klima im Inklusionsunternehmen hilft Sofia, ihre Ausbildungspläne zu verwirklichen. Anfangs war sie schüchtern und zurückhaltend. Ihre offenen und herzlichen Kolleginnen und Kollegen sorgten aber schnell dafür, dass sie sich wohl und angekommen fühlte.
Sofia ist glücklich, Teil eines inklusiven Unternehmens zu sein, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammen arbeiten. „Wir unterstützen uns alle gegenseitig. Das ist das Coole am Inklusionsunternehmen.“
Der Ausbilder
Matteo ist der Ausbilder und Filialleiter im Nahkauf Lorsch. Sofia ist eine von drei Azubis, die aktuell bei ihm eine Ausbildung machen. Im Nahkauf Lorsch werden die Ausbildungsberufe Verkäufer*in und Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel angeboten. Azubis, die intensive Unterstützung und Begleitung benötigen, erhalten wie Sofia Unterstützung vom IFD oder einem Bildungsträger und können auf Wunsch die Ausbildungszeit verlängern.
„Egal, ob die Ausbildung direkt über uns läuft oder über einen Bildungsträger: Wir sind für alle unsere Auszubildenden die Ansprechpartner. Wir machen da keine Unterschiede. Wir sind ein Team.“
Matteo ist es wichtig, die Auszubildenden gut zu begleiten. Sie sollen sich sicher und wohlfühlen. „Jeder Auszubildende, der bei uns anfängt, wird schnell ins Team aufgenommen – mit all seinen Stärken und Schwächen. Und wenn es mal Probleme gibt, dann sprechen wir darüber offen und ausführlich. Wir arbeiten lösungsorientiert und ganzheitlich.“
Matteo hat seine Ausbildung und seine ersten Berufsjahre bei einem nicht-inklusiven Unternehmen verbracht. Es war für ihn eine große Umstellung, in ein Inklusionsunternehmen zu wechseln. Heute ist er sehr froh darüber: „Ich finde das inklusive Arbeits-Modell klasse. Es geht in erster Linie um Menschlichkeit. Wir trauen den Menschen mit und ohne Behinderung etwas zu. Und ja – das funktioniert!“
Der Geschäftsführer
Jörg ist Geschäftsführer des Inklusionsunternehmens aqb, das in den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel und Gastronomie aktiv ist. Der Nahkauf Lorsch ist eine von insgesamt neun Einzelhandelsfilialen des Unternehmens. Außerdem betreibt die aqb zwei Kantinen. Aktuell bildet die aqb 25 Menschen mit und ohne Behinderung aus.
Das Thema Ausbildung ist fest in der Unternehmensstrategie der aqb verankert. „Unser Ziel ist es, an allen unseren Standorten auszubilden. Um das zu erreichen, lassen wir unserer Fachkräfte weiterqualifizieren und finanzieren ihnen den Ausbilderschein.“
Ein Investment, das sich lohnt, da ist sich Jörg sicher: „Für uns gibt es gleich mehrere starke Motive, um auf Ausbildung zu setzen. Zum einen sind auch wir stark vom Fachkräftemangel betroffen. Unseren Nachwuchs selbst auszubilden, birgt für uns viele Vorteile und stärkt den Zusammenhalt im Unternehmen. Viele unserer Führungskräfte sind als Azubi in einer unserer Filialen gestartet. Hinzu kommt die positive Dynamik und die Innovationskraft, die der frische Wind der Azubis mit sich bringt. Klar kann es dadurch auch mal zu Spannungen und Konflikten kommen. Unterm Strich tut es den Teams und dem Unternehmen aber gut, immer wieder mit Neuem konfrontiert zu werden: So bleiben wir jung und dynamisch.“ Zuguterletzt verweist Jörg auf den sozialpolitischen Auftrag seinens unternehmerischen Handels: „Wir sind ein Sozialunternehmen und haben den Auftrag auch den Menschen eine Chance zu geben, die es anderswo schwer haben. Grund dafür kann eine Behinderung sein, aber auch ein problematisches soziales Umfeld oder andere Schwierigkeiten. Ich halte die Ausbildung für einen guten und soliden Start in ein selbstbestimmtes Arbeitsleben – diesen Start wollen wir möglichst vielen jungen Menschen ermöglichen.
Eine Ganz besondere Unternehmensart
INKLUSIONSUNTERNEHMEN
#INKLUSIONUNTERNEHMEN sind Wirtschaftsunternehmen des ersten Arbeitsmarkts. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Berufsfeldern. Ihre Besonderheit ist ihr inklusiver Kern. In Inklusionsunternehmen arbeiten Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gleichberechtigt zusammen. Das bringt echte Vielfalt und macht Deinen Berufsalltag bunt und abwechslungsreich.
Fast 30.000 Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten deutschlandweit in Inklusionsunternehmen:
- Tariflich oder ortsüblich entlohnt
- Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt
- Sozialversichert
- Erfolgreich
- Inklusiv
Erfahre mehr über Inklusionsunternehmen auf unserer Seite „Über Inklusionsunternehmen“
Dieses Projekt wird durch die Aktion Mensch gefördert. Möglich machen diese Förderung die rund vier Millionen Menschen, die an der Soziallotterie teilnehmen. Als größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland fördert die Aktion Mensch Projekte, die die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft fördern.